An allen 3 Sitzungen im ausverkauften und närrisch geschmückten Haus für Kultur & Sport waren die Besucher sich einig – das war Unterhaltung der Spitzenklasse!
Bereits das Opening entführte das Publikum in die große und bunte Welt des Karnevals, wobei sich der für die Gestaltung verantwortliche Kreativkreis bei der Kostümauswahl und Musikzusammenstellung in Verbindung mit der Leinwandpräsentation selbst übertraf. Es folgte der Einmarsch der Gardemädchen und des Elferrats an deren Spitze Sitzungspräsident Michael Reidenbach die Gäste im Saal herzlich begrüßte. Anschließend folgte die traditionelle Verleihung des Bollenordens, der für herausragende Verdienste ums Hülzweiler Gemeinschaftsleben vergeben wird. In diesem Jahr konnte es nur Einer werden, auf den dies im Besonderen zutrifft und das war unser langjähriger Hausmeister Willibald Strauß, der sich jetzt Bollenordenträger 2019 nennen darf. Direkt danach durfte der Büttenredner-Nachwuchs ran und beide Teams lieferten ab. Zum ersten Mal überhaupt im Abendprogramm zofften sich die „chaotischen Geschwister“ bestehend aus Lilly & Joshua Schmidt sowie Lillyan Gleixner auf der Bühne mit allem was dazu gehört, um sich am Ende aber wieder zu vertragen und für einen gelungenen Vortrag den wohlverdienten Applaus zu ernten. Schon etwas „erfahrener“ präsentierten Sina Ciftci & Leon Schwarz ihren Auftritt zum Thema „Wenn Eltern schwierig werden“ und gaben viele Anekdoten zum Besten, mit denen Sie das Zwerchfell der Besucher aufs Äußerste strapazierten. Nach einem temporeichen und begeisternden Marschtanz der Juniorengarde unter Leitung von Lara Beck betraten Beatrice & Franziska Schneider die Bollenbühne und lieferten sich ein pointenreiches Duell oder war es ein Duett ?,das die Gäste mit großem Beifall belohnten. Es ging Schlag auf Schlag weiter und als Da Toni alias Antonio Caramazza einmarschierte, hielt es die Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen und er sorgte mit seiner unvergleichlichen Mischung aus Stimmungshits und Büttenrede für ein weiteres Highlight.
Die Mädels der Tanzgarde, die von Diane Klein & Katharina Senzig trainiert werden, ließen im Anschluss zu fetziger Musik die Beine fliegen und legten einen perfekten Marschtanz hin.Wenn der schwarzlackierte Flügel rein geschoben wird und die Kerzen leuchten, ist die Zeit von Professor Meckermann alias Markus Thömmes und seiner schrillen Putzfrau Malutzi Krötenkotz in persona von Alexandra Gleixner gekommen.Und bei dem, was diese beiden sich so alles verbal um die Ohren schlagen, bleibt kein Auge trocken. Die Wortjongleure des Bollenchors kleideten mal wieder bekannte Melodien in eigene Texte und beschäftigten sich u.a. mit Kernthemen wie Dieselskandal und den vielen Saarländern im Berliner Zentrum der Macht aber auch mit der bedrohlichen Männergrippe und dem viel diskutierten Schweigen der Kirchenglocken, in dessen Zusammenhang wohl zum ersten Mal Schiller’s Glocke auf der Bollenbühne rezitiert wurde. Zum Schluss ließen sie es Bier regnen und zogen gemeinsam zur „Bollenfaasendzeit“ mit dem Elferrat in die Pause.
Wer nach der Pause nicht rechtzeitig seinen Platz eingenommen hatte, verpasste einen Showtanz der Extraklasse. Mit einer Hommage an „Kölle“ brachte die von Sandra Strauß & Yvonne Dierking betreute Juniorengarde die Narhalla zum Beben.
Originelle Kostüme und die größten Stimmungshits aus der Domstadt sorgten dafür, dass es Standing Ovations gab und die Truppe nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen durfte. Unmittelbar danach schickten Lisa Schmitt & Bianca Schuler ihre Jungs von der Boll Men Group ins Rennen und diese trafen mit ihrer Performance zur früheren Wehrpflicht und dem Rekrutenalltag voll ins Schwarze. Für eine gelungene Melange aus Beamerpräsentation, fetzigen Formationen und gekonnten Dancebattles erhielten sie zurecht tosenden Beifall und danach hieß der Befehl : Zur Zugabe angetreten – Marsch, Marsch!!
Dollbohrer drehen sich eigentlich nur auf der Stelle ohne dabei irgendetwas zu bewirken. Ganz anders verhält es sich mit Michael Schwed und Uwe Hahner, die als eben diese Dollbohrer gemeinsam in der Bollenbütt stehn und dort Jahr für Jahr die Lachmuskeln der Zuschauer strapazieren. Ganz besonders in Erinnerung blieb die Schilderung von Uwe Hahner, warum sein Sohn denn so erfolgreich beim Bibelverkauf war. Beim Tanz des Männerballetts fühlte man sich zurück in die Zeit k versetzt, als Dieter Thomas Heck am Samstagabend im ZDF die größten deutschen Schlager präsentierte. Hitparade der Liebe, so hieß das Motto der von Michelle Maurer & Isabelle Jacob trainierten Truppe, die eine mitreißende Show hinlegte und natürlich auch nach kurzer Verschnaufpause eine Zugabe bringen musste. Zur letzten Büttenrede des Abends traten dann der „Letscht un sein Kamerad“ an. Wer hier gemeint ist, dürfte außer Frage stehn – unsere Urgesteine Günther Woll & Uwe König , denen es zu später Stunde immer wieder gelingt den Saal „Kopp“ stehen zu lassen. Die beiden brannten mal wieder ein Feuerwerk an Gags und Pointen ab und verlangten der Band mit unzähligen Tuschs einiges ab.
Die Tanzgarde unter Leitung von Madelaine Hoffmann & Sarah Schneider machten die bunte und schillernde Kunstform der Pop Art zum Thema ihres Showtanzes und merkte an der Reaktion der begeisterten Zuschauer, das sie alles richtig gemacht hatten. Zum Finale marschierten nochmals alle Akteure auf, die ausnahmslos aus den eigenen Reihen des Vereins stammen. Präsident Jürgen Weber bedankte sich bei allen Helfern vor, auf und hinter der Bühne und ließ für Sitzungspräsident Michael Reidenbach für seine souveräne Moderation die letzte Rakete steigen. Gemeinsam mit unserer Hausband „Bumi & the Mooncrackers“, die das Programm vor, während und nach der Kappensitzung begleitete, stimmten danach Akteure und Publikum den Bollenschlager an und die Bollenbacher Faasenacht wurde noch bis in die frühen Morgenstunden fröhlich gefeiert.
Fotograf: KuS/Willi da Silva Borges